Städtische Galerie
Villa Streccius
Südring 20
76829 Landau in der Pfalz

Öffnungszeiten:
Di und Mi 17–20 Uhr
Do bis So 14–17 Uhr
Mo geschlossen
geöffnet: 26.12.–29.12. geschlossen: 24. und 25.12., 30. und 31.12. sowie 1.1.25


Der Kunstverein Villa Streccius e. V. zeigt:

DER RAUM DAZWISCHEN

Malerei und Plastik aus Südtirol

Aron Demetz · Plastik
Arnold Mario Dall’O · Malerei
Walter Moroder · Plastik

20. August bis 3. Oktober 2022
Vernissage: 19. August, 19 Uhr

Wichtig: Der Besuch der Ausstellung ist wieder unabhängig vom Impfstatus und ohne Testnachweis möglich. Personen mit respiratorischen Symptomen wird der Zugang jedoch verwehrt. Das Tragen einer medizinischen Maske wird dringend empfohlen. Weitere Informationen zur den Hygieneregeln finden Sie hier.

Drei Freunde, deren einzelne Positionen künstlerisch sehr unterschiedlich sind, stellen im August in der Villa Streccius in Landau aus.

Walter Moroder lebt und arbeitet in St. Ulrich, wo eine jahrhundertalte, traditionelle Schnitzkunst an figürlichen, oft religiösen Figuren der Volkskunst gepflegt wird. Moroder, der einer Bildhauerfamilie entstammt, schafft seine Figuren aus dem heimischen Holz der Zirbelkiefer. Er orientiert sich aber nicht an den alten Vorbildern, sondern hat eine ganz eigene Formensprache gefunden, die in ihrer Schlichtheit moderne und traditionelle Elemente vereint mit erkennbarem Einfluss ägyptischer Statuen. Die meist farbig gefassten Holzskulpturen Moroders fallen durch eine geschlossene Haltung und ihre schlanke Silhouette ins Auge. Moroders Anliegen ist die menschliche Figur in ihrer Fragilität und Verletzbarkeit gleichzeitig aber auch ihrer Würde darzustellen. Der Mensch als Akteur in dem ihn umgebenden Raum, die Wechselwirkung von Mensch und Raum interessieren den Bildhauer Aron Demetz. Seine menschenähnlichen, lebensgroßen Figuren bearbeitet er mit der Kettensäge und Axt, die Feinheiten mit Schnitzeisen und Holzhammer. Er vermeidet es die Oberflächen zu glatt, zu gefällig zu gestalten. Dadurch ist er in der Lage unsere körperliche Begrenztheit vor Augen zu führen. Dieser Eindruck wird verstärkt durch ein weiteres Bearbeiten des Zedernholzes: die Verkohlung und Verharzung der Oberfläche. Der Prozess dieser Verkohlungen verändert das Erleben der Figur von Grund auf: aus einem warmen, pflanzlichen Material wird an der Oberfläche etwas Mineralisches. Das Schwarz der Oberfläche erfordert ein anderes Sehen, es verändert die Wahrnehmung. Es weist auf den Prozess des Wachstums und des Vergehens. Seine Werke sind international sehr gefragt, sie sind auch auf der diesjährigen Biennale in Venedig im Pavillon der Elfenbeinküste zu sehen. Arnold Mario Dall’O, der dritte im Bund, ist mit seiner Malerei vertreten. Seine Bilder sehen Siebdrucken täuschend ähnlich, sind aber von Hand durch unzählige Pinselpunkte entstanden. Diese Technik erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Zeit, pro Tag schafft er 20 cm². Dall’O versteht seine Arbeit als konzeptionelle nicht als malerische Antwort. Ihn interessiert die Fehlerquelle, die beim Punkte auftragen entsteht, die Imperfektion. Das Unperfekte, das Teil unseres Lebens ist, möchte er in seinen Bildern sichtbar machen, Geschichten über das Leben, die Liebe und den Tod erzählen. So unterschiedlich die einzelnen Positionen auch sind, in der Gesamtschau kommunizieren sie miteinander und setzen auf den Dialog mit dem Betrachter.

Monica Jager-Schlichter

Vernissage: 19. August, 19 Uhr | Eintritt frei

Begrüßung:
Dr. Monica Jager-Schlichter
Vorsitzende des Kunstvereins Villa Streccius

Grußwort:
Dr. Maximilian Ingenthron
Bürgermeister der Stadt Landau

Einführung:
Christina Körner
Kulturwissenschaftlerin

Musik:
Michael Jochum
Gitarre und Vocals